
Eine erfolgreiche Heimbeatmung hängt von vielen praktischen Aspekten ab und erfordert eine intensive, multidisziplinäre Zusammenarbeit weit über den medizinischen Bereich hinaus.
In den zwanziger Jahren, während der Poliomyelitis-Epidemie (Kinderlähmung) in den USA, schuf Philip Drinker die erste „eiserne Lunge“. Sie besteht aus einer Metallkammer, die den Körper des Erkrankten bis zum Hals einschließt. Der Thorax wird während der Inspiration einem subatmosphärischen Druck (meist wird das Wort negativer Druck gebraucht) ausgesetzt. Die Exspiration erfolgt entweder passiv, oder die Lungen werden in der Ausatmungsphase durch Gabe von Überdruck zusammengepresst.
Diese Form der Beatmung war durch die Größe und den Geräuschpegel der Geräte schwer zu handhaben. Dennoch ermöglichte und sicherte sie vielen Patienten, deren Atemmuskulatur durch die Polio-Infektion geschwächt war, das Überleben.
In den fünfziger Jahren verbreitete sich dann auch eine Poliomyelitis-Epidemie in Europa, und die bis dahin immer weiter entwickelte Positivdruckbeatmung, bei der mit Hilfe einer Maschine Atemluft in die Lunge gedrückt wurde, verbesserte die Überlebenschancen bei schwer Erkrankten erheblich. In den letzten 10-15 Jahren ist die Entwicklung im Bereich der Heimbeatmungsgeräte rasant vorangeschritten. Hatten die modernsten Heimbeatmungsgeräte Anfang der 90-er Jahre etwa die Größe einer Mikrowelle mit einem Gewicht von circa 12 kg, wiegen die meisten Heimbeatmungsgeräte heute – bei verbessertem Komfort für Erkrankte und Anwender- nur noch etwa 3 kg.